Bandwürmer
Zu einem Befall mit Bandwürmern kommt es bei Sittichen nur in
ganz seltenen Fällen. Das liegt daran, daß Bandwürmer nur
auf bestimmte Arten papasitieren und daß obendrein die richtigen
Zwischenwirte vorhanden sein müssen. So leiden vor allen importierte
Wildfänge unter Bandwürmern, die sie sich schon in ihrer Heimat
einverleibt hatten. Auf andere Vögel und auch auf Menschen können
sie nicht übertragen werden.
Zu bemerken sind Bandwürmer meistens nur, wenn deren Glieder, die
sogenannten Finnen, im Kot auftauchen. Es kommt bisweilen zu Müdigkeit,
Abmagerung und Durchfall, der auch blutig sein kann. Für einen
solchen Fall kann der Tierarzt eine Wurmkur verordnen.
Federlinge
Federlinge halten sich im Untergefieder der Sittiche auf, wo sie von
Hautschuppen und Federpartikeln leben. Sie zerfressen bei schwerem Befall
die Federn, die bald zerfranst aussehen. Eine wirkliche Gefahr bedeuten
die Federlinge für die Vögel nicht. Sie können ihnen
allerdings starken Juckreiz verursachen, so daß die Vögel
unruhig werden und durch Schlaflosigkeit ständig matt wirken.
Federlinge können wie die Rote Vogelmilbe leicht bekämpft werden
(siehe Rote Vogelmilbe).
Grabmilben
Grabmilben verursachen die sogenannte Sittichräude. Sie bohren
sich bei den Vögeln vor allem in die Schnabelwachshaut, die Lidringe
der Augen, in die Kloakenumgebung und in die Beine. Dort leben sie von der
hornigen Substanz. Durch das Bohren und durch den Kot der Grabmilben kommt
es zu Krusten und Wucherungen, den typischen Symptomen für den befall
mit Grabmilben. Ihre Tätigkeit verursacht den Sittichen Juckreiz und
bereitet ihnen zudem manchmal auch Schmerzen.
Die Bekämpfung der Grabmilben ist einfach. Man kann wie bei der
Roten Vogelmilbe vorgehen, aber auch gezielt die befallenen Stellen mit
Vaseline einreiben oder mit Spezialmitteln aus dem Zoofachhandel
einpinseln. Für die Zeit der 2 bis 3 Wochen dauernden Kur, in der die
Behandlung alle 3 Tage vorgenommen wird, sollte der Vogel ohne Sand auf
dem Boden in den Krankenkäfig untergebracht werden.
Haarwürmer
Zu Haarwurmbefall kommt es vor allem im Sommer bei Sittichen, die in
einer Gartenvoliere leben. Die Parasiten gelangen durch den Kot von
Spatzen und anderen Vögeln hinein, die sich auf die Voliere setzen.
Mit dem feuchtwarmen Boden nehmen die Vögel die Eier dieser sehr dünnen
Würmer (daher ihr Name) auf und scheiden sie selbst bald massenweise
aus.
Bei befallenen Sittichen kann Apathie, Abmagerung und Durchfall
festgestellt werden. Bei Verdacht muß eine Kotprobe zum Tierarzt
gebracht werden. Der wird ein Medikament verschreiben, wie es auch gegen
Spulwürmer eingesetzt wird. Haarwürmer sind leichter zu bekämpfen,
da sie und ihre Eier nicht so langlebig und zäh sind.
Rote Vogelmilben
Milben können für Sittiche eine Plage sein. An erster Stelle
ist die Rote Vogelmilbe zu nennen. Sie hält sich tagsüber in
einem Spalt, in Ritzen oder Eikerbungen der Sitzstangenn verborgen. Erst
nachts kommt sie hervor, um dem Vögeln Blut abzusaugen. Einzelne
Milben trinken nicht viel, doch wenn sie nicht bemerkt und bekämpft
werden, treten sie in immer größerer Zahl auf und können
die Vögel schwächen.
An Vögeln, die im Nistkasten sitzen und brüten, saugen Scharen
der Milben ständig. Der Erfolg der Brut kann durch sie gefährdet
sei, denn die kleinen Nestlinge werden regelrecht blutleer. Auch
Krankheiten werden durch die Milben übertragen. Darum ist es wichtig,
alle Ritzen, Spalten und Winkel bei einer Reinigung auf Milben zu
kontrollieren, am besten mit einer Lupe. Ein einzelner Käfig kann
nachts mit einem weißen Zuch bedeckt werden. Wenn es hell wird,
sammeln sich die Milben darin und sind dann als rotbraune Punkte deutlich
zu erkennen.
Die Rote Vogelmilbe vermag wochen- und monatelang ohne Nahrung, also Blut,
auszukommen. Sie ist dann sehr schwer zu finden und zu erkennen, denn sie
sieht im ausgehungerten Zustand glasi, fast durchsichtig aus. Es ist iht
sogar möglich, in Gartenvolieren den Winter und starken Frost zu überleben.
Das Einschleppen dieser schlimmen Plagegeister bei Sittichen ist stets möglich,
etwa durch Sperlinge, Tauben, ferner durch Zukauf weiterer Vögel.
Die Bekämpfung der Roten Vogelmilbe ist heute einfach, wird sie nur
regelmäßig durchgeführt. Kontakt - Insektiziede sind genau
auf die Vögel abgestimmt, ihnen also in keiner Weise schädlich,
für die Milben bedeuten sie jedoch den sofortigen Tod. Es gibt diese
Mittel in sprühflaschen, um alle Winkel erreichen zu können und
um die Vögel selbst damit einzustäuben. Gut gegen Vogelmilben
und alles andere Ungeziefer haben sich Fliegenstrips mit dem Gasförmigen
Wirkstoff Dichlorvos bewährt. Sie werden im Raum aufgehängt und
befreien innerhalb weniger Tage die Vögel und alle Schlupfwinkel von
sämtlichen Plagegeistern. Sie sind zwar 3 bis 4 Monate lang wirksam,
sollten aber nur kurz eingesetzt und dann in ihre Originalverpackung
luftdicht verschlossen werden, um wiederholt kurz und vorbeugend zu
weiterem Gebrauch zu kommen.
Spulwürmer
Sittiche, die in gartenvolieren leben, sind meist von Spulwürmern
befallen. Durch Vögel, die sich auf die Voliere setzen und ihren Kot
hineinfallen lassen, gelangen die Eier hinein. Vor allem im Sommer können
sich die Volierenbewohner immer wieder infizieren, haben die Spulwürmer
im feuchten Boden doch die besten Überlebenschancen. Die Sittiche
nehmen sie mit dem Futter und der Erde massenhaft auf.
Die Spulwürmer entwickeln und vermehren sich im Dünndarm der Vögel,
oft in so großen Mengen, daß es zum Tod durch Darmverschluß
kommen kann. In den meisten Fällen schreitet die Erkrankung jedoch
langsam voran und zeigt sich mit Durchfall, struppigem Gefieder und
Abmagerung. Wird nichts unternommen, kann es zum Tod durch Entkräftung
kommen. Da es aber wirksame und gut verträgliche Medikamente auf
Piperazin- und Tetramisolbasis gibt, braucht es nicht dazu zu kommen.
Allerdings sind die Anweisungen des Tierarztes genau zu beachten.
Vorbeugend ist der Boden der Gartenvoliere zweimal im Jahr spatentief zu
erneuern. Weniger Probleme mit Spulwürmern gibt es in Volieren mit
Betonboden.
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